Manga vs. Anime – Wo liegen die Unterschiede?

Autor des Artikels: Thara Bangz
Artikel veröffentlicht unter: 23. Feb 2025
Naruto

Manga und Anime sind fester Bestandteil der japanischen Popkultur und haben weltweit Millionen von Fans. Doch obwohl beide Medien oft dieselben Geschichten erzählen, gibt es deutliche Unterschiede. Manche Fans bevorzugen die animierte Version mit Soundtrack und Synchronisation, während andere den Manga als die „wahre“ Version der Story sehen.

Aber warum ist das so? Welche Vorteile bietet ein Manga gegenüber dem Anime – und umgekehrt? In diesem Beitrag tauchen wir tiefer in die Unterschiede zwischen Manga und Anime ein und zeigen, warum es sich lohnt, beide Medien zu kennen.

Fullmetal Alchemist

1. Die Story – Mehr Details im Manga?

Einer der größten Unterschiede zwischen Manga und Anime liegt in der Story-Umsetzung. Da Mangaka (Manga-Zeichner*innen) direkt an der Geschichte arbeiten, haben sie volle kreative Kontrolle über die Handlung. Der Manga zeigt also meistens die „Originalversion“, so wie sie vom Schöpfer oder der Schöpferin geplant wurde.

Veränderungen in der Anime-Adaption

Sobald ein Manga in einen Anime umgewandelt wird, ist das Studio oft gezwungen, Anpassungen vorzunehmen. Das kann verschiedene Gründe haben:

Zeitliche Beschränkungen: Ein Anime hat nur eine begrenzte Anzahl an Episoden pro Staffel, während ein Manga sich über viele Kapitel hinweg entwickeln kann. Das führt dazu, dass manche Szenen gekürzt oder gar nicht erst animiert werden.

Zielgruppenanpassung: Manche Inhalte aus dem Manga sind für den Anime-Markt zu brutal, zu komplex oder zu kontrovers, sodass sie verändert oder weggelassen werden.

Kreative Änderungen durch das Studio: Manchmal entscheiden sich Anime-Studios bewusst dafür, bestimmte Handlungsstränge zu ändern, um die Geschichte spannender oder schneller erzählbar zu machen.

Beispiele für Story-Unterschiede 

Attack on Titan hat einige Details im Anime verändert oder weggelassen, insbesondere in den frühen Staffeln. Fans des Manga bemerkten, dass manche Charaktere weniger Hintergrundgeschichte bekamen als in der Vorlage.

Tokyo Ghoul ist ein besonders bekanntes Beispiel: Der Anime weicht ab Staffel 2 stark vom Manga ab, sodass viele Fans unzufrieden waren. Die Handlung wurde völlig umgeschrieben, und wichtige Charakterentwicklungen fehlten.

Fullmetal Alchemist wurde bereits 2003 als Anime adaptiert, bevor der Manga fertig war. Das Studio erfand deshalb ein eigenes Ende. Erst 2009 kam mit Fullmetal Alchemist: Brotherhood eine Version heraus, die dem Manga genau folgte. 

Wer die originale, vollständige Geschichte erleben will, sollte den Manga lesen. Im Anime können wichtige Details fehlen oder sogar verändert worden sein.

Naruto

2. Das Tempo – Kein Warten, keine Filler!

Manga-Leser sind oft im Vorteil, wenn es um die Geschwindigkeit geht. Während ein Anime in Staffeln produziert wird, erscheinen Manga-Kapitel meist regelmäßig – oft wöchentlich oder monatlich.

Das Problem der Filler-Episoden

Ein bekanntes Phänomen bei Anime-Serien sind die sogenannten „Filler-Episoden“. Diese werden eingefügt, wenn ein Anime den Manga zu schnell einholt. Statt eine Pause einzulegen, erfinden die Studios dann neue, oft belanglose Episoden, die mit der Hauptstory nichts zu tun haben.

Bekannte Beispiele für Filler-Episoden:

Naruto & Naruto Shippuden: Insgesamt gibt es über 200 Filler-Folgen! Diese erzählen Nebenhandlungen, die im Manga nicht vorkommen.

Bleach: Die Serie ist berüchtigt für ihre langen Filler-Arcs, die oft mehrere Dutzend Episoden umfassen.

One Piece: Statt klassischer Filler-Folgen werden hier oft Szenen künstlich gestreckt, sodass eine Episode manchmal nur wenige Manga-Seiten abdeckt.

Viele Fans empfinden Filler als störend, da sie den Erzählfluss verlangsamen und von der eigentlichen Geschichte ablenken. Im Manga gibt es dieses Problem nicht – hier erlebt man die Story ohne unnötige Unterbrechungen.

Anime-Pausen – Das lange Warten auf neue Staffeln

Ein weiteres Problem vieler Anime ist, dass sie oft lange Pausen zwischen den Staffeln einlegen müssen, weil der Manga noch nicht weit genug ist.

Beispiele:

Attack on Titan hat zwischen den ersten Staffeln mehrere Jahre pausiert, da der Manga noch nicht genug Material bot.

Hunter x Hunter wurde mehrmals unterbrochen und ist bis heute nicht abgeschlossen, weil der Mangaka krankheitsbedingt Pausen einlegen musste.

Wer nicht auf neue Staffeln warten oder Filler umgehen will, ist mit dem Manga oft schneller am Ziel.

3. Die Originalvision des Mangaka

Manga sind das direkte Werk des Mangaka und meist genau so, wie sie es sich vorgestellt haben. Animes hingegen werden von großen Studios produziert, die oft kreative Änderungen vornehmen.

Warum werden Anime verändert?

Kommerzielle Anpassung: Manche Inhalte werden entschärft oder familienfreundlicher gestaltet, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen.

Kürzungen: Anime haben oft weniger Zeit, um eine Geschichte zu erzählen. Deshalb werden Nebenhandlungen oder tiefere Charakterentwicklungen gestrichen.

Alternative Enden: Wenn ein Manga noch nicht abgeschlossen ist, müssen die Studios manchmal ein eigenes Ende schreiben.

Bekannte Beispiele für Abweichungen:

The Promised Neverland – Die zweite Staffel wich stark vom Manga ab, wodurch viele Fans enttäuscht waren.

Soul Eater – Der Anime bekam ein alternatives Ende, da der Manga noch nicht fertig war.

Tokyo Ghoul – Große Teile der Handlung wurden im Anime verändert, was für viel Kritik sorgte.

Wer die wahre Geschichte ohne Studio-Änderungen erleben will, sollte zum Manga greifen.

Berserk

4. Die Zeichnungen – Detailreicher als Anime?

Manga-Zeichnungen sind oft detaillierter als Anime, da Mangaka monatelang an einzelnen Panels arbeiten. Animes müssen hingegen in kürzerer Zeit produziert werden, was zu vereinfachten Designs führen kann.

Beispiele für detailreiche Manga

Berserk – Die kunstvollen, extrem detaillierten Zeichnungen von Kentaro Miura sind legendär und konnten in den Anime-Adaptionen nie wirklich nachgeahmt werden.

Vagabond – Ein Manga, der mit fast schon realistischen Zeichnungen überzeugt.

One Punch Man (Webcomic vs. Manga vs. Anime) – Der Manga bietet deutlich mehr Detail als die Anime-Version.

Manga haben oft aufwendigere Zeichnungen, während Animes manchmal an Animationsqualität sparen.

One Piece

5. Exklusive Inhalte nur im Manga

Viele Manga bieten Zusatzkapitel, Spin-offs oder Easter Eggs, die im Anime nicht vorkommen. Manche Szenen werden sogar zensiert oder verändert.

Beispiele für exklusive Manga-Inhalte

Demon Slayer – Der Manga enthält Bonuskapitel, die tiefer auf die Charaktere eingehen.

Dragon Ball – Viele Dialoge sind im Manga anders oder ausführlicher.

One Piece – Oda fügt in den Manga oft kleine versteckte Hinweise auf zukünftige Story-Elemente ein.

Wer alles über seine Lieblingsserie erfahren will, sollte den Manga lesen.

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